Seit 2020 läuft es irgendwie anders. Coronavirus, Krisen überall und seit gut einer Woche der Krieg in der Ukraine. Die Preise für Rohstoffe steigen immer höher, alle wollen ihr eigenes Wohneigentum und das SOFORT, d. h. es gibt auch einen Mangel an Handwerkerinnen. Selbst, wenn Geld keine Rolle spielen würde, wäre das aktuell keine Garantie, dass man zeitnah etwas Eigenes auf die Beine gestellt bekommt.
In meinem Kopf geistert seit ein paar Monaten immer stärker die Frage herum, ob es überhaupt noch Sinn macht, am selbst gebauten oder ggf. renovierten Eigentum festzuhalten. Das schließt auch eine Eigentumswohnung ein. In einer einfach konstruierten Rechnung, bei der wir 40 Jahre lang ca. 1.500 € pro Monat aufwenden, um einen Kredit abzubezahlen, landen wir bei einem gedachten Kreditrahmen bis 720.000 €. Da wir zur Zeit zur Miete wohnen und bereits jetzt schon ca. 1.250 € monatlich bezahlen, sollten die verbleibenden 250 € kein Problem darstellen. Gehen wir mal davon aus, dass die Miete nicht steigen würde, würden wir in der Mietwohnung am Ende 600.000 € bezahlen, das wären dann 120.000 € Unterschied – Geld, das wir anlegen könnten. Dazu kämen sicherlich noch Einsparungen durch nicht zu ersetzende Dächer, Leitungen/Rohe, Heizungen und Reparaturen, die durch den Vermieter übernommen werden. Zinseszinsen regeln dann auch noch so Einiges.
Unterm Strich rechnet es sich unter der Annahme dann tatsächlich nicht, auf Eigentum zu setzen. Klar, etwas Eigenes ist etwas Eigenes und man muss niemanden nur selten um Erlaubnis fragen, aber wie wichtig sind einem die paar Mal Grillen/Party im Vorgarten, laute Musik nach 22 Uhr und andere Eskapaden, wenn man nachher auf die 60 zugeht? 😅
Und wenn dann noch immer mehr reguliert wird, die Heiz-/Lebenskosten steigen und man auch nicht abschätzen kann, wie bekloppt die Menschheit in den nächsten Jahren noch so wird, dann fühlt man sich doch irgendwie "sicherer", wenn man nur zur Miete wohnt. Oder ist das zu kurzsichtig gedacht?
Wie so oft – abwarten und Tee trinken…