Wir haben eine Maisonette-Wohnung, d. h. alle Zimmer sind über zwei Stockwerke verteilt und über eine Treppe in der Wohnung miteinander verbunden. Über dem Zimmer unseres Sohnes ist die Dachterrasse eines Nachbarn. Und Anfang Januar hatte es angefangen zu schneien. So weit, so gut.
Am 06.01. bei der allabendlichen "Zubettgehroutine" fragte mich mein Sohn auf einmal: "Was war das?" Ich wusste nicht, was er meinte und fragte nach. Er sagte, er sei am Hals nass geworden und hatte mich direkt in Verdacht. Woher sollte ich aber auf einmal Wasser her haben? Ich sagte, dass ich das nicht gewesen sei und schaute nach oben. Da sah ich dann einen kleinen Tropfen an der Decke. Das obige Foto ist der Stand vom darauffolgenden Morgen. Wir zogen also das Bett unseres Sohnes in eine andere Ecke des Zimmers, stellten zwei Auffangbehälter auf, schrieben eine E-Mail an unseren Vermieter und gingen ins Bett.
Wir rechneten nicht mit einer sofortigen Lösung des Problems, schließlich passieren solche Dinge immer am Wochenende. Nun war Sonntag und mehr als zu dokumentieren und abzuwarten, konnten wir nicht tun.
Am Montag, den 08.01., kam dann der Hausmeister vormittags einmal vorbei, um sich unsere Tropfsteinhöhle anzusehen. Ich klärte ihn darüber auf, dass wir im Januar 2018 bereits dasselbe Problem hatten (und auch gemeldet haben), dass uns aber nie gesagt wurde, dass es behoben wurde. Damals gab es auch ein paar Tage lang Schnee und als dieser schmolz, wurde unsere Zimmerdecke feucht.
Hier ein Foto von 2018:
Am Mittwoch, den 10.01., schrieb ich eine weitere E-Mail an unsere Vermietung und brachte zum Ausdruck, dass ich es doch sehr schade finde, dass sich bisher niemand weiter gemeldet hat. Im Endeffekt kam als Antwort aber nur mehr oder weniger ein: "Ja, wir melden uns."
Es passierte ein paar Tage gar nichts, außer, dass die Behälter voller und voller und die Decke zusehends ekeliger wurde. Am Donnerstag, den 18.01., schrieb ich eine weitere E-Mail mit der Anmerkung, dass nun eine weitere Woche ins Land gezogen sei und nichts passiert ist. Keine Rückmeldung, kein Anruf, kein Brief, nichts. Es kam eine Antwort, dass die Dachdeckerfirma mit den Arbeiten beginne,
Wow, das muss man erstmal sacken lassen. Ich habe Verständnis dafür, dass man bei einem Monsun nicht gerade anfängt, das Dach aufzureißen, doch wenn ich so eine Rückmeldung erst nach wiederholtem Nachfragen erhalte und dann den Eindruck erhalte, dass hier gerade einfach niemand schneller machen möchte und es in Kauf genommen wird, dass bei uns alles vollsubbt, dann vergeht mir das mit dem Verständnis doch relativ schnell.
Dennoch wartete ich zwei weitere Tage ab, ehe ich mich wieder meldete, da sich nun ein weiterer Fleck bildete:
Wieder fein säuberlich dokumentiert, schrieb ich also am 20.01. (Samstag) eine weitere E-Mail und merkte an, dass ich so langsam ungehalten werde:
Am Montag darauf, den 22.01., erhielt ich einen Anruf vom Dachdecker, der sich das auch einmal ansehen wollte und teilte mir mit, dass man ihm gesagt hätte, es sei eilig. Leider konnten wir erst einen Termin am Mittwoch ausmachen, was allerdings mir zuzuschreiben ist.
Der Dachdecker kam dann also am 24.01. vorbei, schaute es sich auch einmal an und ging wieder, mit dem Hinweis, dass er einmal bei den Nachbarn schauen müsse, ob jemand vor Ort sei, damit sie "bald" mit der Bearbeitung des Problems starten können. Seitdem ward er nicht mehr gesehen.
Am 01.02., ein Donnerstag, schrieb ich eine weitere E-Mail an unseren Vermieter, mit den Informationen, dass der Dachdecker da war, doch seitdem weder etwas passiert ist, noch wir eine Rückmeldung erhalten haben. Dazu gab es wieder ein paar Fotos zum aktuellen Stand:
Letztendlich gab ich noch eine Frist bis zum 08.01.2024, um noch etwas mehr Druck auszuüben:
Sollte sich die Situation bis zum 08.02.2024 nicht bessern, werden wir 10% der Miete bei der nächsten Rate einbehalten.
Ich, Julian, am 01.02.2024 per E-Mail an unsere Vermietung
Versteht mich nicht falsch, ich bin nun echt niemand, der sich schnell über Dinge aufregt, aber wenn man sich so gar nicht wahr- und ernstgenommen fühlt, dann bleibt mir am Ende doch auch einfach nichts anderes mehr übrig. Und ich glaube die wenigsten hätten so lange (insgesamt vom 06.01. bis 08.02.) die Füße stillgehalten.
Wie dem auch sei, natürlich hat sich die Vermietung bis gestern NICHT gemeldet und ich habe dies zum Anlass genommen, mal einen Blogartikel zu schreiben. So wird das mal festgehalten, mit was für einer SCHEISSE man sich hier ständig auseinandersetzen muss. In der ganzen Bude haben wir an verschiedenen Stellen Schimmel, Feuchtigkeit und kalte Wände, die Heizungen funktionieren nur so semi, Scheiben reißen, Ratten und Müll überall und wir zahlen Premium-Preise an Miete. WAS SOLL DAS, WO SIND WIR DENN HIER?!
Ich werde nun noch bis kommenden Donnerstag, den 15.02., warten und mich dann mit einer weiteren E-Mail an unsere Vermietung wenden. Darin wird enthalten sein, dass sich ja leider bis zur gesetzten Frist (gestern) niemand gemeldet hat, es nichts passiert ist und wir somit 10% der Miete im März einbehalten. Und dann bin ich gespannt, was als Antwort kommt. Eine Rechtschutzversicherung inkl. "Wohnen"-Paket haben wir.
So danke, ich habe fertig. Schauen wir mal, was wird. Ich werde berichten.